In einer Zeit, in der die Fotografie in der öffentlichen Wahrnehmung als eigenständiges künstlerisches Medium nur marginal beachtet und ihre Bedeutung eher in Bereichen angewandter, wissenschaftlicher oder journalistischer Zusammenhänge betrachtet wurde, gründete eine Gruppe von 13 engagierten Personen – unter ihnen Fotografen, eine Fotografin, Künstler und Kunstpädagogen – im Jahr 1984 das Museum für Photographie Braunschweig. Sie waren darum bemüht, die Bedeutung der Fotografie und die Vielfalt ihrer gestalterischen und konzeptuellen Möglichkeiten im Kontext der bildenden Kunst und ihrer Geschichte wie auch mit Blick auf die Stadt Braunschweig und der hier ehemals ansässigen wichtigen Fotoindustrie mit Voigtländer und Rollei zu vergegenwärtigen.

Als Voraussetzung einer rechtsverbindlichen Trägerschaft wurde der Verein "Museum für Photographie Braunschweig e.V." gegründet und der Grundstein für die inzwischen über vier Jahrzehnte währende erfolgreiche Museumarbeit mit vielen Facetten gelegt.

Heute hat der Verein 175 Mitglieder – ein Beispiel auch dafür, dass das Medium der Fotografie als Teil der bildenden Kunst und Betrachtung des Mediums innerhalb der Kunstgeschichte angekommen ist. Einige der Gründungsmitglieder sind bis heute Mitglieder des Vereins.

Zu einem wichtigen Bestandteil der partizipativen Möglichkeiten der Mitglieder an der Ausstellungsgeschichte des Museums gehörten und gehören die Mitgliederausstellungen – eine Tradition, die mit unterschiedlichen inhaltlichen Konzepten am Ende eines jeden Ausstellungsjahres bis heute gepflegt wird.

Die Beiträge der diesjährigen Jubiläumsausstellung der Mitglieder stellen die vielfältigen und offen metaphorischen Interpretationen der Themenstellung Entwicklung | 40 | Development mit fotografischen und filmischen Arbeiten vor. Einige der Beteiligten interpretieren hierbei die Zahl 40 mit unterschiedlichen kulturellen Bezügen, andere widmen sich Verläufen von Zeit und Spuren der Vergänglichkeit, wie sie in urbanen Kontexten sichtbar werden. Weitere inhaltliche Bezüge werden zu Menschen hergestellt, die 1984 geboren wurden und auch Objekte aus der Zeit gehören zu den Inhalten der Ausstellung.

Begleitend zur Jubiläumsausstellung erscheint eine Publikation, deren Realisierung durch das Engagement der Arbeitsgruppe zur Ausstellung und die Unterstützung von Mitgliedern des Museum für Photographie Braunschweig e.V., dem Ministerium für Wissenschaft und Kultur des Landes Niedersachsen sowie der Bürgerstiftung möglich wurde.

Mit Arbeiten von Walter Ackers | Marlene Apmann | Ina Bichescu | Gerald Borchers | Andreas Bormann | Uwe Brodmann | Maks Dannecker | Dorothee Dersch | Michael Ewen | Brigitta Feulner | Renate Fink | Klaus-Henning Foerster | Dirk M. Franke | Jan Gäbler | Axel Grüner | Elisabeth Kathrin Gutzeit | Johannes Hahn | Irene Heimsch | Jörg Hennings | Ulf Jasmer | Henrike Junge-Gent | Manuela Karin Knaut | Merlin Laumert | Mira Lenk | Ansgar Marx | Petra Müller | Jens Nommel | Helge H. Paulsen | Robert L. Philipps | Dorothea Rieck | Carsten Rohr | Karl-Stéphane Rossignol | Regine Seemann | Iris R. Selke | Norbert Skibinski | Vivien Slopianka | Stefan Spring | Luciana Tamas | Eva-Maria Tornette | Markus Trauberg | Ingrid Vogel-Kjörling | Klaus Wefringhaus | Brigitte Weihmüller | Johann Zambryski

Michael Ewen, Walter Schels erläutert das "Offene Geheimnis", 1995 © Michael Ewen
14.12.2024 - 26.01.2025

Entwicklung | 40 | Development. Jubiläumsausstellung der Mitglieder

Museum für Photographie Braunschweig e.V.

Helmstedter Str. 1
38102 Braunschweig