Die Ausstellung "Fernande und Françoise - Erinnerungen an Picasso" (1. Oktober 2022 - 22. Januar 2023) ist Picassos langjährigen Lebensgefährtinnen Fernande Olivier und Françoise Gilot gewidmet. Die beiden eint, dass sie als einzige seiner Begleiterinnen schriftlich ihre Lebenserinnerungen an die gemeinsam mit dem Künstler verbrachten Jahre festgehalten haben. Beide Frauen sind darüber hinaus bis heute untrennbar mit dessen Werk verbunden, was in der Ausstellung mit rund 70 Gemälden, Skulpturen, Werken auf Papier und Keramiken sichtbar wird.

„Wer schreibt, der bleibt, sagt der Volksmund. Die Idee, Picassos schreibende Musen Fernande und Françoise in einer Präsentation zusammenzubringen, ist zumindest originell und neuartig“, erklärt Museumsleiter Prof. Dr. Markus Müller. „Als Auftakt zum internationalen Ausstellungsreigen „Picasso Celebration“ anlässlich seines 50. Todestages wird mit der Schau auch Münster als roter Punkt auf der großartigen Picasso-Landkarte zu sehen sein.“

Fernande Olivier wurde als uneheliche Tochter unter dem Namen Amélie Lang geboren. Sie heiratete früh, die Ehe scheiterte jedoch und sie ging 1900 nach Paris, wo sie unter ihrem Künstlerinnennamen Fernande Olivier als Modell arbeitete. 1904 traf sie erstmals Pablo Picasso, ein Jahr später zog sie zu ihm ins Atelierhaus Bateau-Lavoir auf den Montmartre. Bis zur Trennung im Jahr 1912 bildete Picasso Fernande in über 60 Werken ab, darunter zahlreiche Hauptwerke seiner kubistischen Periode. Keinem anderen Einzelmotiv widmete er in den Vorkriegsjahren eine vergleichbare Aufmerksamkeit.

Françoise Gilot war eine 21jährige Studentin und ambitionierte Malerin, als sie im Mai 1943 Pablo Picasso in Paris kennenlernte. Drei Jahre später wurde sie offiziell seine Lebensgefährtin. Nach der Geburt des gemeinsamen Sohns Claude im Jahr 1947 verlegten sie ihren Lebensmittelpunkt in das südfranzösische Vallauris. Ihre Tochter Paloma kam 1949 zur Welt. Im September 1953 beendete Gilot ihre Beziehung zu Picasso und zog mit den Kindern zurück nach Paris. Während der „Période Françoise“ entdeckte Picasso die Lithografie und die Keramik als neue künstlerische Ausdrucksmöglichkeiten für sich. Thematisch sind die Werke dieser Jahre von der Reflexion antiker Bildwelten auf der einen und der Besinnung auf die private, familiäre Sphäre auf der anderen Seite gekennzeichnet.

Unter der Federführung des Musée Picasso Paris wird im Rahmen des Jubiläums von internationalen Museen und Ausstellungshäusern ein einzigartiges Programm von multidisziplinären kulturellen Veranstaltungen zusammengestellt, das die weltweite Resonanz des Werks Pablo Picassos würdigt.

Françoise Gilot, Fotografie von Ulrich Mack, 1965
01.10.2022 - 22.01.2023

Fernande und Françoise - Erinnerungen an Picasso"

Kunstmuseum Pablo Picasso Münster

Picassoplatz 1
48143 Münster