Serien, Reihen, Gruppen – die nächste Sonderausstellung im Kunstmuseum Celle zeigt ungewöhnliche Ordnungssysteme des Konzept- und Installationskünstlers Ottmar Hörl. Ob struppige Besenstücke, Kakteenregale oder Blüten aus Kunststoff – die Objekte fordern auf, der Natur genau auf die Finger zu schauen.

Ottmar Hörl ist der wohl konsequenteste „Wiederholungstäter“ der Kunstwelt. Seine großangelegten Skulpturenfelder aus seriell hergestellten Figuren haben ihm international Bekanntheit verschafft. „Eine gute Idee beweist sich erst in ihrer Wiederholung.“ Demnach ist das einzelne Werk für Ottmar Hörl immer Teil eines großen Ganzen. Er sortiert, strukturiert und inszeniert Gebrauchsgegenstände ebenso wie Phänomene der Alltagskultur.

Die Ausstellung erweitert den Blick auf das Werk Ottmar Hörls und zeigt überraschend andere Herangehensweisen im Umgang mit künstlerischem Material. Anhand ausgewählter Werkserien lässt sich verfolgen, wie der Künstler Chaos und Kontrolle experimentell miteinander verbindet. Z.B. zeigen die Fotoarbeiten „Rotation“ schwindelerregende Bilder einer per Selbstauslöser fotografierenden Kamera. Auch bei dem speziell für diese Ausstellung hergestellten Gemäldezyklus „Grünzeug “ sind Zufall und Spontanität bildgestaltend. Mit vollem Körpereinsatz und Gummihandschuhen statt Pinsel, untersuchte Ottmar Hörl während des Malens Rhythmus und Dynamik intuitiver Abläufe in der Kunst.

Die Ausstellung wird gefördert durch die Stiftergemeinschaft der Sparkasse Celle-Gifhorn-Wolfsburg.

Ottmar Hörl (*1950) war von 1999 bis 2017 Professor und ab 2005 Präsident an der Akademie für bildende Kunst in Nürnberg. Seine radikalen Werkkonzepte sowie seine Skulpturenprojekte im öffentlichen Raum verschafften ihm international Bekanntheit. Darunter die Aufsehen erregenden Installationen mit bis zu 10 000 Einzelfiguren „Berlin- Baerlin“ (Berlin, 2000), „Das große Hasenstück“, (Nürnberg, 2003) oder „Eulen nach Athen tragen“ (Athen, 2004 anlässlich der Olympischen Spiele).
Eine temporäre Figuren-Installation wird anlässlich des Caroline Mathilde Gedenkjahres im August vor dem Celler Schloss zu sehen sein.