In ihrer Einzelausstellung zeigt die Künstlerin Susanne Ring (*1966) eine raumgreifende Installation aus keramischen Arbeiten und bezieht dabei Elemente aus Malerei, Zeichnung, Stoff oder Mobiliar in ihre Installationen mit ein. Die darin präsentierten Figuren aus gebranntem Ton konstruiert die Bildhauerin als hybride Wesen mit reduzierten körperlichen Merkmalen wie Kopf, Armen oder Beinen, die sich dennoch keinem eindeutigen Körperbild zuordnen lassen. Teils auf dünnen Stelzenbeinen balancierend, verweisen sie auf eine Spannung zwischen Statik und Materialität. Ihr plastisches Vokabular bewegt sich an der Schnittstelle von Körper und Hülle und die Figuren erinnern an Gefäße als Speicherorte. In ihrer fragmentierten Präsenz stellen die Skulpturen Fragen nach Körpernormen, Schönheitsidealen und nach der Zuschreibung von Identität und Geschlecht. Sie thematisieren das Recht auf Ambivalenz und Nicht-Zugehörigkeit, eröffnen Räume für alternative Lesarten und entziehen sich eindeutigen Zuschreibungen. Es entstehen räumliche Anordnungen von sensiblen Einzelkörpern, die zwischen Stärke und Verletzlichkeit, Selbstbehauptung und Hilfsbedürftigkeit changieren. Rings unverwechselbares skulpturales Vokabular formt eine plastische Sprache, die nicht nur über Körper spricht, sondern selbst zum Körper wird, und hinterfragt Vorstellungen von Ganzheit, Form und Integrität.
Begleitveranstaltungen:
Mi 25.6., 19:00 Uhr: Kuratorische Führung mit Veronika Witte
Do 17.7., 19:00 Uhr: Künstlerinnengespräch: Susanne Ring und Veronika Witte
Mi 30.7., 19:00 Uhr: Kuratorische Führung mit Janine Pauleck
Sa 9.8., 19:00 Uhr: Finissage mit itinerant interlude # 51: Body Electronics mit Viola Yip
Öffnungszeiten:
Dienstag - Samstag: 11:00 - 19:00 Uhr
Weitere Informationen direkt unter: kunstverein-tiergarten.de