Anlässlich des Internationalen Tages des Gedenkens an die Opfer des Holocaust zeigt der Freundeskreis Willy-Brandt-Haus die Fotodokumentation „Haus der Ewigkeit“ über jüdische Friedhöfe im mitteleuropäischen Kulturraum. Die Ausstellung der beiden Bildautoren Marcel-Th. und Klaus Jacobs wird vom 27. Januar - 26. Februar 2023 erstmalig in Berlin zu sehen sein. 

Mehr als 75 Jahre nach dem beispiellosen Zivilisationsbruch durch die Diktatur der Nationalsozialisten, bei der die vielfältige jüdische Kultur im mitteleuropäischen Kulturraum nahezu zerstört wurde, will das Projekt des Freundeskreis zum Erhalt der jüdischen Friedhöfe im mitteleuropäischen Kulturraum, e.V. ein Zeichen setzen. 70 jüdische Friedhöfe in Deutschland, Polen, der Ukraine und der Tschechischen Republik wurden für die Dokumentation mit einer analogen Kamera auf Schwarz-Weiß-Film festgehalten. Nur eine kleine Auswahl kann den Eindruck der längst vergangenen Sepulkralkultur wiedergeben.

Jüdische Friedhöfe zählen neben Synagogen und Mikwaot (rituelle Tauchbäder) zu den unabdingbaren Einrichtungen von jüdischen Gemeinden, sie sind damit ein wesentlicher Bestandteil der jüdischen Alltagskultur. In ihnen spiegelt sich die große Vielfalt der einstigen jüdischen Bevölkerung - hinter jedem Grabstein steht die Biografie eines verstorbenen Menschen. 

Der Rückblick auf die Geschichte der jeweiligen jüdischen Gemeinden und ihrer letzten Ruhestätten macht das Ausmaß der Auslöschung jüdischen Lebens und Wirkens in allen vier Ländern deutlich und will so ein Stück Erinnerung bewahren.