Seit 2017 konzipieren die Kunstmuseen Krefeld in den benachbarten Villen Haus Lange Haus Esters Ausstellungen, die miteinander in Dialog treten – zwischen Kunst und Design, zwischen den Generationen oder zwischen Themen und verwandten Inhalten. In dieser Reihe treffen nun mit Marion Baruch und Anna K.E. zwei Künstler:innen aufeinander, die zwei Generationen voneinander trennt, deren Ansätze aber durch ähnliche Themen verbunden sind – darunter performative und partizipative Elemente und die spielerische Verknüpfung von Kunst und Design. Beide arbeiten dabei mit dem menschlichen Körper als Vermessungsinstrument und emotionalem Impulsgeber.

Marion Baruch (*1929 Timi?oara, Rumänien, lebt in Gallarate, Italien) und ihr vielschichtiges, über Jahrzehnte gewachsenes Werk erfahren seit einigen Jahren eine längst überfällige Würdigung. Baruchs Interesse gilt dem Verhältnis zwischen Innen und Außen, Körper und Raum, Subjekt und System. Aktuell arbeitet sie mit Verschnittabfällen aus der Modeindustrie und spielt mit dem abwesenden Körper und dem Normativen. Transparenz, Auslassungen, Leere sind zentrale Merkmale ihrer Skulpturen, Installationen und Aktionen. Die Präsentation in Haus Lange – ein Ort, der wesentliche Eigenschaften der Arbeit von Baruch bereits in sich trägt – ist ihre erste institutionelle Einzelausstellung im Rheinland. Die Kunstmuseen Krefeld würdigen damit eine der wichtigen weiblichen Positionen, die ihre Wurzeln in den 1960er Jahren hat.
Parallel zeigt der Neue Aachener Kunstverein eine Ausstellung mit jüngsten Arbeiten von Marion Baruch.