Der Kunstverein Heilbronn realisiert die erste institutionelle Einzelausstellung im deutschsprachigen Raum mit dem in New York lebenden Maler und Bildhauer Austin Eddy (geb. 1986, studierte am Chicago Institute of Art).
Austin Eddy formuliert in seinem malerischen Werk Widersprüche, greift auf Traditionen der klassischen Moderne zurück und bearbeitet die Balance zwischen Figuration und Abstraktion. Motivisch spielen Vögel, Fische und Blumen in seinen Arbeiten die Hauptrolle. Diese figurativen Elemente entfalten sich zu Stillleben, Landschaften und Stadtansichten. In kräftigen Farben gearbeitet und mit verschiedenen Texturen des Farbauftrags moduliert, treten die Bildelemente in ein perspektivisches Miteinander, in ein Geflecht von Linien und Flächen und werden so zu einem komplexen Gefüge räumlicher Überlagerungen. Ähnliche Bildmotive tauchen in verschiedenen Formationen, Farben und Zusammenstelllungen immer wieder auf. Dieses serielle Arbeiten und das Abstrahierende der Motive widerspricht zunächst der Vorstellung einer lebendigen, wachsenden und expressiven Naturdarstellung. Tatsächlich geht es dem Künstler weniger um einen spontanen Ausdruck von Naturverbundenheit, sondern vielmehr um eine Auseinandersetzung damit, wie Natur in der Kunst sich vermittelt. Auf diesen Zusammenhang deutet auch der Titel der Ausstellung hin:
Still Life – immer noch lebendig ein Standbild – eingefangen in ein stimmungsvolles Werk leuchtender Farben, lebendiger Bordürenmotive, abstrakter Lichtebenen. Dieses Spiel mit Distanz und tiefer Naturverbundenheit findet im Werk Austin Eddys eine poetische wie minimalistische Ausformulierung.
Es werden Leinwandarbeiten sowie Arbeiten auf Papier und Skulpturen gezeigt, denn in den letzten Monaten hat der Künstler sein Werk auf skulpturale Arbeiten sowie auf Keramik erweitert. Das Spiel mit Linie und Fläche findet hier eine weitere Materialsprache und thematische Ausarbeitung.