Der Name Otto Modersohn ist eng verknüpft mit dem Ort Worpswede nordöstlich von Bremen. In der herben Natur des umgebenden Teufelsmoors fand der Landschaftsmaler neuartige Inspiration für seine empfindsame Kunst. Das Otto-Modersohn-Museum zeigt in der Ausstellung „Otto Modersohn – Der erste Sommer in Worpswede 1889 – die Entdeckung der Weite“ 26 Ölbilder und Zeichnungen aus Modersohns erstem Sommer in Worpswede, diesen folgenreichen Monaten in der Geschichte der Künstlerkolonie Worpswede.
Im Juli 1889 traf Otto Modersohn zum ersten Mal in Worpswede ein. Noch am Tag der Ankunft notierte er in sein Tagebuch: „…der hügelige, sandige Boden im Dorfe selbst, die großen bemoosten Strohdächer und nach allen Seiten (so viel man sehen konnte) alles so weit und groß, wie am Meer.“ Diese Weite charakterisiert die Landschaften um das Dorf Worpswede und bestimmt auch Modersohns Bilder. In den Jahren zuvor hatte er bei Münster und Soest stimmungsvolle Gruppierungen von Feldern, Bäumen und Bauernhäusern skizziert. Seine ersten Worpsweder Landschaften sind weiterhin eher kleinformatig, aber sie werden von einer großen und einheitlichen Bewegung durchströmt. Man spürt die Weite, die über den Bildrand hinausreicht. Ende August 1889 beschloss der 24-jährige Otto Modersohn zusammen mit seinem Freund Fritz Mackensen und Hans am Ende, das Studium an den Kunstakademien abzubrechen und in Worpswede zu bleiben. „Fort mit den Akademien, die Natur ist unsere Lehrerin und danach müssen wir handeln,“ schrieb Modersohn in sein Tagebuch.Dieser Entschluss der drei Kunststudenten im Sommer 1889 bedeutete den Beginn des Künstlerdorfes Worpswede. Fritz Mackensenwar vorher schon dort gewesen, Carl Vinnen wohnte in der Nähe, Fritz Overbeck und Heinrich Vogeler kamen einige Jahre später hinzu.
In Modersohns Schaffen leiten die Worpsweder Bilder einen neuen Stil ein, eine neue Einfachheit und Einheit von Malweise und Motiv. Breite Pinselzüge, eine melancholische Schwere und eine tief empfundene Stimmung durchziehen diese Werke. Rückblickend schrieb Modersohn am Neujahrstag 1890 in sein Tagebuch, dass er in Worpswede dem Ideal einer elementaren Kunst nahegekommen sei.
Öffnungszeiten:
Montag - Sonntag: 10:00 - 18:00 Uhr
Weitere Informationen direkt unter: otto-modersohn-museum.de