Als im Herbst 1974 die Kommunale Galerie am Hohenzollerndamm eröffnete, existierte auch im Bezirk Wilmersdorf eine städtische Galerie, die dem Haus am Kleistpark in Schöneberg und dem Künstlerhaus Bethanien am Kreuzberger Mariannenplatz nachfolgte. Udo Christoffel hatte ab 1974 das Konzept für einen Kunst- und Kulturstandort mit Ausstellungsräumen auf zwei Etagen, einer Kindergalerie und ab den 1980er-Jahren auch einer Artothek entwickelt. »Kommunale Galerie« – dieser Schriftzug in trendiger Pump-Triline-Typografie prangte auf der schlichten Bürofront und stand für Ausstellungen, Veranstaltungen und Aktionen, für Begegnung und Austausch von Künstlerinnen und Künstlern mit einem interessierten Publikum. In kürzester Zeit gelang es, diesen von Verwaltungsbauten am Fehrbelliner Platz umgebenen Standort als lebendigen Ort der WestBerliner Kunstszene zu etablieren und bei Eröffnungen zu einem »Place to be« der 1970er/1980erJahre zu formen.
Auf die Eröffnungsausstellung »Das Porträt als Auftrag«, unter anderem mit Werken der Berliner Realisten Johannes Grützke, Manfred Bluth und Carl Timner, folgte mit Walter Stöhrer ein abstrakter Expressionist der »Gruppe 62«. Das Kollektiv der Rixdorfer Drucker, polnische Plakatkunst und zahlreiche Berliner Künstler:innen sowie die Gastausstellungen des Frauenmuseums Bonn fanden hier ein Forum.
Heute vertritt die Galerie ein breit aufgestelltes Programm, das Malerei, Fotografie, Grafik, Video, Performance und Installation in Wechselausstellungen präsentiert. Das Forum für alle Sparten der Kunst der Gegenwart setzt einen Schwerpunkt auf künstlerische Fotografie. Die Galerie fördert Künstlerinnen und Künstler, die in der Stadt leben und arbeiten, unterstützt Initiativen und Akteure der Kunst und Kultur, ermöglicht allen die Teilhabe am Kunstgeschehen und spiegelt die kulturelle Diversität der Stadt. Auch in Zukunft wird die Galerie die Förderung neuer Initiativen zur Präsentation und Vermittlung zeitgenössischer Kunst fortsetzen. Sie bleibt der seit Gründung bestehenden Programmatik treu und damit dem Anliegen, einem breiten Publikum zeitgenössisches Kunstschaffen zugänglich zu machen und neue Formen der Vermittlung und Verständigung über Kunst zu etablieren. Anlässlich des 50-jährigen Bestehens eröffnet die Kommunale Galerie drei Ausstellungen, die diese Programmatik widerspiegeln.
Hohenzollerndamm 176
10713 Berlin