Anett Stuth reflektiert mit ihren fotografischen Arbeiten unter dem übergeordneten Titel TIME LOOPS über die Erhabenheit und gleichzeitige Zerstörung von Natur. Sie zeigt in dieser Ausstellung fotografische Collagen bzw. Decollagen von Naturstücken, Pflanzen- und Tierobjekten sowie Überresten aus jüngster und prähistorischer Vergangenheit.

In den fotografischen Collagen fügt Anett Stuth historische und aktuelle Bildmaterialien bzw. Versatzstücke der Natur zusammen und setzt sie in Beziehung zu unserer zeitgenössischen Zivilisation. Bei den großformatigen Fotografien von Tier- und Pflanzenobjekten hingegen entfernt die Künstlerin alle überflüssigen Informationen aus den Bildern. Losgelöst von Herkunft und Zeit wirken die fotografierten Objekte wie stumme, erstarrte Zeugen vergänglicher Diversität. Ihre beeindruckenden Arbeiten oszillieren im Spektrum von Exotik, Faszination und Beklemmung.
Im kreativen Wechselspiel eröffnet Anett Stuth neue Perspektiven, in denen das Nacheinander und die Kausalität der Ereignisse aufgehoben wird und eine rekursive Verkettung in Form von Zeitschleifen sichtbar wird. Die Künstlerin überschreitet damit die herkömmlichen Dimensionen des fotografischen Spektrums und definiert sie neu.

Anett Stuth (geb. 1965 in Leipzig) studierte Fotografie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig, zunächst bei Arno Fischer und anschließend im Diplom- und Meisterschülerstudium bei Timm Rautert. In ihrer Arbeit schafft die Künstlerin durch die Verschränkung unterschiedlicher Ebenen imaginäre Räume, die verschiedene Epochen wie kulturelle Sphären zusammenbringen. Stuth stellt international aus. Sie lebt und arbeitet in Berlin.