Mappenwerke von Künstlerinnen aus der Grafischen Sammlung des Lindenau-Museums

Mit der Kabinettausstellung „Elf Frauen“ präsentiert das Lindenau-Museum in der Kunstgasse 1 eine Auswahl an Werken der Künstlerinnen Charlotte Berend-Corinth, Jacoba van Heemskerck, Else Hertzer, Johanna Hirsch, Erna Pinner, Martha Schrag, Martel Schwichtenberg, Lilly Steiner, Rachel Szalit-Marcus, Else Weißbach-Zehn, Paula Wimmer. Die elf Frauen waren in einer Zeit tätig, in der die Kunstwelt von Emanzipation und Aufbruch bestimmt wurde – in den 1920erund frühen 1930er-Jahren. Ihre im Lindenau-Museum ausgestellten grafischen Arbeiten geben einen ungewohnten Blick auf die sozialen und politischen Verhältnisse nach der Zeit des Ersten Weltkrieges wieder. Sie suchten nach Wegen und Formen, sich auszudrücken und ihre Gedanken und Gefühle im Bild festzuhalten.

Mit Form- und Farbexperimenten fanden sie zu einer eigenen Bildsprache und setzten sich damit zugleich über die künstlerischen Konventionen dieser Zeit hinweg. Die ausgestellten Grafiken zeigen ebenso selbstbewusste Frauen wie Personen, die von den Problemen und Nöten der unmittelbaren Nachkriegszeit gezeichnet sind. Mit ihren Motiven stellen sie gerade nicht die Schönheit des Lebens oder der Natur dar, vielmehr ergreifen sie mit Ihren Arbeiten Partei für den Fortschritt der Menschheit. Zugleich nutzten die Künstlerinnen damit ein Zeitfenster, in der die freie künstlerische Entfaltung zu großen Teilen möglich war.