Vom 8. August 2024 bis zum 13. April 2025 wird in der Sammlungspräsentation des Museums Europäischer Kulturen (MEK) die Installation „Muslimische UnSichtbarkeiten“ als Intervention zu sehen sein. Sie ist im Rahmen des Projekts „Muslimische Sichtbarkeit. Spuren europäischer Muslim*innen in der Sammlung des MEK“ entstanden, in dem sich das MEK seit Dezember 2023 jenen Bestände in seinen umfangreichen Sammlungen widmet, die muslimisches Leben in Europa abbilden.
Als Intervention in der Sammlungspräsentation „Kulturkontakte. Leben in Europa“ des MEK präsentiert die Installation „Muslimische UnSichtbarkeiten“ Objekte aus der Sammlung des Museums, die im Leben von Muslim*innen in Europa eine Rolle gespielt haben oder spielen. Über die Laufzeit wird die Installation zweimal verändert, um so stetig weitere Objekte und Themen sichtbar zu machen, die in Verbindung mit muslimischem Leben in Europa stehen.
Dinge schützen
Vom 8. August bis 10. November 2024 werden unter dem Motto „Dinge schützen“ Objekte gezeigt, die in den Depots des MEK wiederentdeckt worden sind. Anhand von Schriftzügen, Form und Funktion konnten sie muslimisch geprägten Kontexten zugeordnet werden. Viele dieser Objekte haben eine Schutzfunktion: Sie bitten um göttlichen Beistand für den Menschen oder bwahren andere Dinge und verweisen somit darauf, dass Schutz und Sicherheit menschliche Grundbedürfnisse sind. Die Besucher*innen sind eingeladen, Unbekanntes und Vertrautes zu entdecken und sich neue Zugänge zu muslimischen Lebenswelten zu erschließen. Eine interaktive Station lädt dazu ein, Kulturgegenstände aus der Sammlung des MEK auszuwählen und zu kommentieren, die die Besucher*innen selbst ausstellen würden. Ein Highlight sind fünf kurze literarische Texte des Politikwissenschaftlers und Lyrikers Ozan Zakariya Keskinkılıç, die sich jeweils einem Objekt widmen und zusammen eine Narration zwischen Autobiografischem und Fiktion bilden. Sie eröffnen weitere Perspektiven auf die präsentierten Objekte, aber auch auf Gefühle und Erinnerungen, die sie in Menschen wecken können.
Jede folgende Variation der Installation wird sich von der vorangegangenen durch hinzukommende Objekte, einen neuen Themenschwerpunkt und eine erweiterte Ausstellungsgrafik unterscheiden. Während in der ersten Variation vor allem historische Dinge zu sehen sind, werden zeitgenössische hinzukommen. Blicke auf Muslim*innen sowie Leerstellen in der Sammlung werden ebenso in den Fokus rücken wie die Frage, welche Aspekte muslimischen Lebens in Europa in Zukunft bewahrt und gezeigt werden können. Die zweite Variation wird vom 13.11.24 – 26.1.25 zu sehen sein, die dritte vom 29.1.25 – 13.4.25.
Die Installation „Muslimische UnSichtbarkeiten“ ist Teil des Projekts „Muslimische Sichtbarkeit. Spuren europäischer Muslim*innen in der Sammlung des MEK“, in dessen Rahmen das MEK diejenigen Sammlungsbestände erforscht, die Aspekte muslimischen Leben in Europa abbilden. Diese Objekte werden erschlossen und befragt: Nach den Lebenswelten und Glaubensvorstellungen von Muslim*innen, nach den Blicken und Perspektiven von Nichtmuslim*innen auf muslimische und muslimisch gelesene Menschen, nach Leerstellen in der Sammlung.
Öffnungszeiten:
Dienstag - Freitag: 10:00 - 17:00 Uhr
Samstag - Sonntag: 11:00 - 18:00 Uhr
Montag: Geschlossen
Weitere Informationen direkt unter: smb.museum