Der renommierte Schweizer Produktgestalter und Dozent Franco Clivio (*1942 Mailand I Lebt in Zürich) hat rund 1000 zumeist kleine Objekte aus dem täglichen Gebrauch gesammelt und präsentiert diese nun in der Ausstellung "No Name Design" im HfG-Archiv. Was diese Dinge vereint, sind ihre raffinierte Gestaltung und Funktionalität, die auf einer besonderen Idee und Konstruktion beruhen. Von den wenigsten ist bekannt, wer sie erfunden oder entworfen hat. Sie gehören zum anonymen Alltagsdesign und sind nicht Teil der offiziell zelebrierten Designkultur.

in Hamburg) präsentiert Franco Clivio, seit dem Beginn des Ausstellungsprojekt "No Name Design" 2013 im Gewerbemuseum Winterthur, eine "Wunderkammer des Alltäglichen". Franco Clivio sucht seit Jahren nach Dingen, mit stiller Faszination, ohne bekannte Autoren, und bringt diese sinnlich und unerwartet in entsprechende Zusammenhänge. Was sie dabei eint, ist ein Gehör für die Sprache der Dinge. Gegenstände ohne jede designhistorische Absicherung werden auf den ihnen innewohnenden Wert befragt und geprüft. Die Ergebnisse können begeistern, verwundern oder überraschen. Über die Jahre hinweg ist damit eine umfassende Sammlung an anonym gestalteten Gegenständen entstanden, deren gemeinsamer Nenner die raffinierte gestalterische Qualität ist, die weniger auf der guten Form, denn vielmehr auf einer Besonderheit von Funktion, Material und Konstruktion beruht. "Schön ist nicht gut, schön und gut ist es erst, wenn’s richtig ist" sagt Franco Clivio. So ziert auch eine einfache wie unbekannte Schminkbrille Plakat und Einladungskarte zur Präsentation von "Na Name Design" im HfgArchiv / Museum Ulm. "Die hat nur ein Glas, das man, je nachdem welches Auge man schminkt, umklappen kann", sagt Franco Clivio.

Franco Clivio studierte von 1963 bis 1967 an der Hochschule für Gestaltung Ulm. Noch während seines Studium begann er mit seiner Entwurfstätigkeit für Gardena. Später arbeitete er u.a. für Erco sowie für Lamy. Nach diversen Lehraufträgen in Deutschland, den USA, Finnland und Italien lehrte er als Dozent an der Hochschule für Gestaltung und Kunst Zürich und der Università IUAV di Venezia. Er erhielt u.a. den Eidgenössischer Preis für Design sowie den Designpreis der Bundesrepublik Deutschland.

Nach Stationen im Gewerbemuseum Winterthur (2013), dem MUDAC Lausanne (20213/14) dem Triennale Design Museum Mailand (2014), dem Werkraum Bregenzerwald Andelsbuch in Vorarlberg/Österreich (2015), dem Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg (2016), dem Foyer der Bibliothek des Deutschen Museums München (2016) und dem Gelben Haus Flims in Graubünden/Schweiz (2017) präsentiert Franco Clivio, der im vergangen Jahr seinen 80. Geburtstag feierte, nun an seinem Studienort, im Gebäude der ehemaligen Hochschule für Gestaltung Ulm, im dort ansässigen HfG-Archiv/Museum Ulm vom 11. Februar 2023 bis zum 21. Mai 2023.sein Ausstellungsprojekt "No Name Design". Mehr Informationen zu den bisherigen Ausstellungen auch unter www.nonamedesign.ch.

An den Sonntagen, 19. März 2023, 16. April 2023 sowie am 14. Mai 2023 jeweils um 11.15 Uhr führt Franco Clivio persönlich durch die Ausstellung "No Name Design" im HfG-Archiv / Museum Ulm.
Weitere öffentliche Führungstermine: Sonntag 12. Februar 2023 um 15 Uhr sowie an den Dienstagen, 28. Februar 2023, 14. März 2023, 18. April 2023 und 09. Mai 2023 jeweils 14 Uhr. Dazu Kurzführungen am Internationalen Museumstag, Sonntag, 21. Mai 2023 um 11.15, 13.15 und 15.15 Uhr.
Private Führungen für Gruppen und Schulklassen buchbar unter www.museumulm.de "Vermittlung".
Am Samstag, 29. April 2023 von 10 bis 17 Uhr findet zudem eine Schreibwerkstatt im HfGArchiv statt, mit der Kuratorin und Autorin Christiane Wachsmann. Teilnahmegebühr 29 €. Anmeldungen bis 24. April 2023 an vermittlung@museumulm.de. Mit freundlicher Unterstützung der Schweizer Kulturstiftung ProHelvetia