Vom Studenten an der Karlsruher Kunstakademie zu einem der wichtigsten Vertreter der Neuen Sachlichkeit: Der Maler Alexander Kanoldt (1881–1939) prägte mit seiner klaren, gegenständlichen Bildsprache eine ganze Epoche. Nachdem einige seiner Werke bis vor kurzem in der Mannheimer Ausstellung Die Neue Sachlichkeit zu sehen waren, richtet die Staatliche Kunsthalle Karlsruhe nun den Blick mit einer monografischen Studioausstellung auf das Schaffen des Künstlers: Vom 22. März bis zum 22. Juni 2025 versammelt die Schau Alexander Kanoldt. Der Weg zur Neuen Sachlichkeit 17 Werke auf der Fläche der Kunsthalle im ZKM.

Ausgangspunkt sind sechs erstmals öffentlich ausgestellte Gemälde, die Dr. Stephan Freiherr von Welck 2020 der Kunsthalle schenkte. Diese werden ergänzt um weitere Arbeiten Kanoldts aus der Sammlung der Karlsruher Kunsthalle, wo sich der größte Werkbestand des Künstlers weltweit befindet.

Die Eröffnungsmatinee findet am Samstag, den 22. März um 11.30 Uhr in der Sammlungspräsentation im ZKM statt. Im Rahmen der Eröffnung werden Frédéric Bußmann, Direktor der Kunsthalle Karlsruhe, und Clara Hank, Kuratorin der Ausstellung, mit dem Sammler und Schenker Dr. Stephan Freiherr von Welck über die enge Freundschaft zwischen dessen Vater und dem Künstler Alexander Kanoldt und das Schicksal der Bilder im Laufe des 20. Jahrhunderts sprechen. Heinrich von Welck und Alexander Kanoldt lernten sich 1922 in München kennen. Im selben Sommer portraitierte der Künstler den jüngeren von Welck in dem Gemälde Bildnis Heinrich Freiherr von Welck (1922). Auch das Bild Kreuzjoch (1931) weist eine persönliche Verbindung auf, es war das Hochzeitsgeschenk Kanoldts an seinen Freund und dessen Frau.

Beide Bilder teilen ein bewegtes Schicksal: 1946 wurden sie von den Behörden der Sowjetischen Besatzungszone konfisziert und erst 1985 bzw. 2009 nach langwierigen Verhandlungen an die Familie von Welck restituiert. Mit der Schenkung 2020 an die Staatliche Kunsthalle Karlsruhe gelangten die beiden Gemälde nun jeweils zum dritten Mal – jedoch zum ersten Mal rechtmäßig – in einen musealen Sammlungszusammenhang.

Neben der wechselhaften Geschichte der Bilder zeichnet die Studioausstellung auch die künstlerische Entwicklung Kanoldts nach, von seinen frühen Arbeiten über die expressionistischen Werke aus seiner Zeit in München, seine klaren und präzisen Stillleben aus den 1920er Jahren bis zu den Landschaften der frühen 1930er Jahre.

Die Schau wird von einem Programm aus Führungen und Vorträgen begleitet, die unterschiedliche Aspekte im Werk Kanoldts vertiefen. Die Vorträge sind kostenlos. 

Alexander Kanoldt, Bildnis Heinrich Frhr. von Welck, 1922, Staatliche Kunsthalle Karlsruhe
22.03. - 22.06.2025

Alexander Kanoldt: Der Weg zur Neuen Sachlichkeit

Staatliche Kunsthalle Karlsruhe

Interim seit 2023: Zentrum für Kunst und Medien, Lorenzstraße 19
76135 Karlsruhe