Am gestrigen Dienstag, dem 6. Mai 2025, wurde im Altonaer Museum die Ausstellung „World Press Photo 2025“ eröffnet, in der die von der World Press Photo Foundation als beste Pressefotografien ausgezeichneten Bilder des vergangenen Jahres zu sehen sind. Die prämierten Fotografien aus allen Regionen der Welt, die in diesem Jahr unter 59.320 Einsendungen von 3.778 Fotografinnen und Fotografen aus 141 Ländern ausgewählt und in den Kategorien Einzelbild, Story und Langzeitprojekt ausgezeichnet wurden, sind in einer Wanderausstellung zu sehen, die in mehr als 80 Städten in fast 50 Ländern Station macht und in den vergangenen Jahren auf der ganzen Welt von über einer Million Menschen besucht wurde. Die Magazine GEO und stern präsentieren die World Press Photo-Ausstellung seit mehr als 25 Jahren in Hamburg. In diesem Jahr ist die Ausstellung als eine der ersten Stationen vom 7. Mai bis zum 2. Juni zum vierten Mal im Altonaer Museum zu sehen.

Die intensive Auseinandersetzung der World Press Photo Foundation mit der Bedeutung des engagierten Fotojournalismus reicht bis ins Jahr 1955 zurück. Auch im 70. Jahr seines Bestehens reflektieren die Ergebnisse des größten und renommiertesten Wettbewerbs dieser Art ein breites Spektrum gegenwärtiger globaler Ereignisse und Herausforderungen. Die zunächst von sechs regionalen Komitees vorausgewählten und dann von einer unabhängigen globalen Jury ausgezeichneten Fotografien thematisieren verschiedene Geschehnisse aktueller politischer Konflikte und kriegerischer Auseinandersetzungen, zeigen die Auswirkungen der fortschreitenden Klimakrise sowie die Bedingungen weltweiter Migrationsbewegungen und setzen sich in Form von Reportagen mit besonderen Ereignissen des vergangenen Jahres auseinander. Die insgesamt 42 Preisträgerinnen und Preisträger des diesjährigen World Press Photo Award bestehen erstmals aus drei Gewinnerinnen und Gewinnern in den Kategorien Einzelbild und Story und einem ausgezeichneten Langzeitprojekt aus den Regionen Afrika, Asien und Ozeanien, Europa, Nord- und Mittelamerika, Südamerika sowie West-, Zentral und Südasien. Das diesjährige World Press Photo of the Year der Fotografin Samar Abu Elouf, das für die New York Times entstanden ist, zeigt den neunjährigen Mahmoud Ajjour, der auf der Flucht vor einem israelischen Angriff in Gaza-Stadt schwer verletzt wurde.

Jana Schiedek, Staatsrätin für Kultur und Medien: „Im Zeitalter der allgemeinen Bilderflut, im Zuge der allgegenwärtigen Smartphone-Kameras, steht der World Press Photo Award für die hohen Ansprüche, denen professioneller Foto-Journalismus gerecht werden muss. Zu zeigen was ist und die bisweilen schonungslose Dokumentation dessen, was in allen Teilen der Welt geschieht, ist unersetzlich für unsere informierte Öffentlichkeit. Deshalb bin ich all den Foto-Journalistinnen und -Journalisten dankbar, die auch unter großen Entbehrungen oder sogar Gefahren mit hohem Anspruch an Wahrhaftigkeit dieses Geschehen für uns sichtbar machen.“

Hans-Jörg Czech, Vorstand der Stiftung Historische Museen Hamburg: „Es ist ein wichtiges Ziel unserer Museen, neben der Auseinandersetzung mit historischen Zusammenhängen auch Fragen der Gegenwart Raum zu geben. Ob im neu eröffneten Torhaus am Museum der Arbeit oder in Form von Sonderausstellungen und Veranstaltungen in den anderen historischen Museen geht es uns vor allem darum, den Blick in die Geschichte vor dem Hintergrund aktueller Ereignisse und Konflikte zu schärfen. Ich bin deshalb sehr dankbar, dass wir in diesem Jahr bereits zum vierten Mal gemeinsam mit den Magazinen GEO und stern die World Press Photo-Ausstellung im Altonaer Museum präsentieren können, die schonungslos die zunehmenden Herausforderungen der heutigen Weltlage verdeutlicht und zur Diskussion einlädt. Denn nur in der diskursiven Auseinandersetzung mit den Konflikten unserer Zeit können Ideen und Ansätze für mögliche Lösungen entstehen.“

Anja Dauschek, Direktorin des Altonaer Museums: “Die Auseinandersetzung mit Themen politischer, kultureller und gesellschaftlicher Diskussionen anhand von fotografischen Arbeiten steht im Altonaer Museum schon seit Längerem im Mittelpunkt von Ausstellungen und Veranstaltungen. Zuletzt konnten wir mit der jüngst zu Ende gegangenen Ausstellung „Deutschland um 1980. Fotografien aus einem fernen Land“ ein sehr breit gefächertes und umfangreiches Publikum begeistern. Ich freue mich deshalb sehr, dass wir diese Programmatik mit der aktuellen Ausstellung zum World Press Photo Award in Form eines beeindruckenden Panoramas der gegenwärtigen internationalen Pressefotografie fortsetzen können. Aufgrund der großen Resonanz in den vergangenen Jahren ist die Ausstellung aus diesen Mal wieder während der Laufzeit an allen Donnerstagen und Freitagen bis 20 Uhr besuchbar.“

Carla Rosorius, verantwortliche Bildredakteurin GEO: „Der World Press Photo Award zeichnet 42 Preisträgerinnen und Preisträger aus allen Weltregionen aus, sie bringen eine enorme Bandbreite an Themen und Bildstilen mit. Diesen Anspruch an Vielfalt teilt die Organisation mit GEO. Daher freue ich mich, dass GEO und stern die Ausstellung in Hamburg erneut als Medienpartner präsentieren. An unserer Arbeit bei GEO und den World Press Photo Awards schätze ich besonders, dass immer wieder auch Geschichten im Fokus stehen, die abseits der großen Schlagzeilen entstehen. Genau diese Spannung macht den Wettbewerb aus und sollte Ansporn für jede journalistische Arbeit sein. Der Award regt wichtige Debatten an, die uns zwingen, auch die tägliche Arbeit immer wieder zu hinterfragen.“

Guido Schmidtke, Leiter stern-Bildredaktion: „Fotografen brauchen Plattformen wie den World Press Photo Award, damit ihre Bilder ein großes Publikum erreichen. So gewinnen jene mehr Sichtbarkeit, die täglich daran arbeiten, uns die Welt in Bildern zu zeigen. Besonders freut mich, dass Aliona Kardash in diesem Jahr für die beste europäische Langzeitreportage ausgezeichnet wurde. Sie hat dieses Projekt während ihres Fotostipendiums beim stern begonnen. Daher weiß ich, wie sehr sie für diese Reportage gekämpft, unter der schwierigen Auseinandersetzung mit ihrer Familie gelitten und sich dadurch persönlich wie fotografisch weiterentwickelt hat.“