Der Nassauische Kunstverein Wiesbaden lädt zu einer außergewöhnlichen Reise in die Welt der Erinnerungen ein: Mit Memory Palace präsentiert der Kunstverein die erste institutionelle Einzelausstellung des chilenischen Künstlers Martín La Roche in Deutschland. Vom 28. März bis 15. Juni 2025 entfaltet sich auf zwei Etagen eine faszinierende Inszenierung aus Installationen, Performances, Arbeiten auf Papier und Objekten, die die komplexe Verknüpfung von individuellen und kollektiven Erinnerungen sowie die Verbindung von Objekten und Sprache aufgreift.

Der Ausstellungstitel Memory Palace bezieht sich auf eine Erinnerungstechnik, die in verschiedenen Kulturen verwendet wird, um Ideen und Erfahrungen mit dem Raum zu assoziieren. La Roche greift dieses Konzept auf und versammelt zahlreiche Werke in einer vielschichtigen Präsentation. Ein zentrales Werk seines Schaffens ist das Musée Légitime (seit 2017 – heute), eine mobile Kunstinstitution, inspiriert von Robert Filliou. Dieses unkonventionelle Museum existiert in Form eines Hutes, in dem der Künstler Werke anderer Kunstschaffender sammelt und an wechselnden Orten präsentiert – ein poetisches Spiel mit der Idee von Kunstbesitz und Geschichtenerzählen.

Ein weiteres zentrales Werk ist Sandplay (2021), eine Zusammenarbeit mit der Schriftstellerin und Künstlerin Mirthe Berentsen. Diese Installation greift Methoden der Sandspieltherapie auf und lädt die Besuchenden dazu ein, ihre eigenen Erinnerungen zu reflektieren und die Bedeutung der Gegenstände zu hinterfragen. Dabei initiiert der Künstler einen Dialog über Erinnerungen und fragt danach, welche Bedeutung die Gegenstände in unserem Leben haben. Der Sandkasten wird zu einer kollektiven Arena für Begegnungen und Austausch.

Die Ausstellung zeigt nicht nur eine Vielzahl weiterer faszinierender Werke von Martín La Roche, sondern integriert auch die Workshop-Reihe Gamma Colors, die in Zusammenarbeit mit sozialen Einrichtungen wie dem Facettenwerk Wiesbaden und der Chamäleon Lernbegleitung stattfindet. Im Rahmen dieser Workshops werden Teilnehmende eingeladen, Farben neu zu benennen und so ihre eigenen Erinnerungen und Assoziationen in den kreativen Prozess einzubringen. Die Ergebnisse werden in der Ausstellung präsentiert und erweitern das Verständnis von Kunst als inklusives und empowerndes Werkzeug.

Mit seiner interaktiven und partizipativen Arbeitsweise schafft Martín La Roche eine Ausstellung, die nicht nur sein künstlerisches Werk präsentiert, sondern auch die Stadtgesellschaft aktiv einbindet. Workshops, Performances und Vorträge bieten zahlreiche Gelegenheiten zur direkten Begegnung mit dem Künstler und ermöglichen es dem Publikum, sich auf kreative Weise mit Fragen zu Erinnerung, Identität und kultureller Teilhabe auseinanderzusetzen.

Die Ausstellung wird kuratiert von Lotte Dinse, Direktorin des Nassauischen Kunstvereins Wiesbaden. Der Nassauische Kunstverein Wiesbaden freut sich auf eine inspirierende Ausstellung und einen lebendigen Austausch mit der Öffentlichkeit.

Über Martín La Roche
Martín La Roche (*1988 in Santiago de Chile) lebt und arbeitet in Amsterdam. Seine Arbeiten sind interdisziplinär und beinhalten Installationen, Performances, Zeichnungen und Objekte. La Roche ist bekannt für seine kollaborativen und partizipativen Projekte, die das Publikum aktiv in kreative Prozesse einbeziehen. Seine Arbeiten thematisieren unter anderem Erinnerungen, Identität und die Bedeutung von Objekten und Geschichten.