Das Museum Folkwang ist im Reisefieber. Mit der Ausstellung Ferne Länder, Ferne Zeiten werden im Frühjahr 2024 rund 300 Plakate aus der Zeit seit Ende des 19. Jahrhunderts bis in die Gegenwart gezeigt. Ergänzend präsentiert die umfangreiche Ausstellung zahlreiche Photochrome, Postkarten sowie den Nachbau eines Kaiserpanoramas, mit dem sich die Besucher:innen visuell auf weite Reisen begeben können. Die Autorin Felicitas Hoppe verfasst exklusiv für das Museum Folkwang literarische Miniaturen. Die bislang unveröffentlichten Texte werden in der Ausstellung und in der App erlebbar sein. 

Die Frühzeit von Individualreisen um 1830 ist der Ausgangspunkt der Ausstellung. Reisen blieb bis in die 1950er Jahre ein Luxusgut, denn es bedurfte frei verfügbarer Zeit und finanzieller Mittel, um eine Reise antreten zu können. Die ausgestellten Plakate dienten nicht nur zur Bewerbung dieser luxuriösen Reiseziele in Europa und der ganzen Welt, sondern wurden für die meisten Betrachter:innen zu Projektionsflächen ihrer eigenen Sehnsüchte. Felicitas Hoppe dazu: „Nirgends lassen sich Zeit und Raum so lässig und mühelos überwinden wie in der Literatur: Sie ist seit Menschengedenken die unangefochtene Expertin für die Reisefreiheit im Traum und im Kopf und bleibt für die grandios bebilderten Sehnsuchtsflächen der Kunst und der Werbung bis heute die beste Reisegefährtin.“ 

Die Ausstellung gibt einen Überblick darüber, wie sich die Bildsprache von Reiseplakaten in der jeweiligen Epoche verändert hat. Insbesondere in den 1920er und 1930er Jahren wandelten sich ihr Erscheinungsbild und Design stark. Mit den hohen Geschwindigkeiten der Züge wurde das Transportmittel selbst immer mehr zum Gegenstand der Werbung. In den 1950er Jahren erfuhr die zivile Luftfahrt mehr Aufmerksamkeit: Namhafte Künstler:innen wurden von den Airlines beauftragt, inspirierende Motive für ganze Plakatserien zu entwerfen. 

In einem Teil der Ausstellung visualisieren Studierende der Akademie für Mode und Design in Düsseldorf ihre Ideen vom ‚Reisen im Kopf‘ in Zeiten von Klimawandel und betrachten das Reisen im Dilemma zwischen Errungenschaft und Problemfall.