Max Pechstein (1881—1955) war zwischen 1906 und 1912 gemeinsam mit Ernst-Ludwig Kirchner, Erich Heckel, Emil Nolde und Karl Schmidt-Rottluff Mitglied der Künstlergruppe „Brücke“ in Dresden und Berlin. Erstes Anliegen der Vereinigung war es, subjektive Emotionen bildlich so temperamentvoll umzusetzen, dass sie in höchster Intensität sinnlich berühren. Um dies zu erreichen, ist die Farbe und deren gestischer Auftrag das wichtigste Mittel. Pechstein war der Maler unter den Künstlern, der zudem eine besondere Vorliebe für Druckgrafik in Schwarzweiß hatte. Die Frage, die mit der Ausstellung "Die Sonne in Schwarzweiß" behandelt wird, ist: "Warum verzichtete ein expressiver Maler, dem es vordringlich um Emotionen ging, freiwillig und nicht selten auf das subjektivierende Moment der Farbe?" Um dies herauszuarbeiten, werden alle wesentlichen Themen des Künstlers — Landschaft, Akt, Familie oder Religion — in farbigen und schwarzweißen Arbeiten präsentiert. Das Museum Wiesbaden präsentiert die erste Retrospektive des Künstlers im Rhein-Main-Gebiet.