Was hat Pasta mit Design zu tun? Pasta ist ein Produkt, das nur in großen Mengen Sinn macht, denn von einer Nudel allein ist noch niemand satt geschweige denn glücklich geworden. Pasta ist ein Paradebeispiel für ein Erzeugnis aus der seriellen Massenfertigung. Design als schöpferische Tätigkeit macht aus dem undefinierten Teig ein formschönes, kulinarisch adäquates Lebensmittel, das heute weltweit auf die Teller kommt.
Warum also nicht einmal den Blick auf dieses Zusammenspiel richten?
Die Ausstellung „al dente. Pasta & Design“ im HfG-Archiv Ulm fragt nach den vielfältigen gestalterischen Dimensionen der Teigwaren, von Spätzle bis Makkaroni, von Orechiette bis Spaghetti. Im Mittelpunkt steht dabei stets die Frage: Wie kommt die Nudel in ihre Form und was macht der Mensch damit? Pasta und Design haben vielfältige Berührungspunkte, die in der Ausstellung thematisiert werden: Von den Formgebern in Küche und Industrie, dem Kommunikationsdesign mit Plakaten und Verpackungen, zur Pasta von Stardesignern sowie der Kunst, dem Kommerz, und den Küchenhelfern.
An der Hochschule für Gestaltung Ulm (HfG) wurde Pasta nicht nur als Lebensmittel geschätzt. Hier wurde vermutlich zum ersten Mal überhaupt – ein Vertrag zwischen einer Teigwarenfabrik und dem Produktgestalter Walter Zeischegg zur Findung neuer Nudelformen geschlossen.
Internationale Größen der Designszene haben immer wieder neue Pastaformen kreiert: Der französische Stardesigner Philippe Starck genauso wie die italienischen Automobildesigner Giorgio Giugiaro und Walter de Silva. Mit Papiri, Trigatelli und Mezzi Rigatoni in Herzform hat der italienische Hersteller Barilla zuletzt gleich drei neue Formen auf den Markt gebracht, damit ist Pastadesign zum Marketingtool geworden. Zwischen der Pastaformung von Hand, den vollautomatisierten Hightech-Pressverfahren und der Pasta aus dem 3D-Druck liegen nur zwei Jahrhunderte. Damit erzählt die Geschichte der Pastaform immer auch die Geschichte von Innovation und Technologie.
Die Ausstellung präsentiert nicht nur eine Eieraufschlagmaschine, sondern zahlreiche andere Geräte, wie eine chitarra, Bronze-Matrizen, Nudelwalzen und Spätzlepressen. Die Ausstellung „al dente. Pasta & Design“ (7.6.24-19.1.25) im HfG-Archiv Ulm lädt mit einem multisensorischen Erlebnis dazu ein, die vermeintlich uns allen bekannte Teigware neu zu entdecken und Spaß an einer formschönen Gestaltung von Nudel und Objekt zu finden.
Das Projekt wird kuratiert von Dr. Stefanie Dathe, Dr. Martin Mäntele und Dr. Linus Rapp. Zahlreiche Führungen, Vorträge, Diskussionen, Koch-Events und mehr begleiten diese Ausstellung.
Zur Ausstellung erscheint ein umfangreich bebildertes Begleitbuch im Verlag av edition, ca. 300 Seiten, 34,- €
Die Präsentation der Ausstellung wird realisiert mit freundlicher Unterstützung von Teigwarenfabrik Jeremias GmbH. Die kulinarischen Aspekte der Ausstellung werden freundlich unterstützt von LAGO hotel & restaurant am See, Ulm, und von gastroevents GmbH & Co. KG. Außerdem danken wir HQ Print und Harder Logistics GmbH & Co. KG für Ihre Unterstützung.