Hans Brass (1885-1959) zählt zu den unterschätzten Künstlerpersönlichkeiten der klassischen Moderne. Sein Leben und Schaffen sind eng mit dem Ostseebad Ahrenshoop verknüpft: Über 25 Jahre – mit Unterbrechungen – lebt, arbeitet und malt der Berliner Avantgardist hier. In Ahrenshoop gründet er die legendäre Bunte Stube und wird zweimal zum Bürgermeister gewählt – ein ungewöhnlicher Weg für einen Künstler seiner Zeit.
Brass‘ Karriere verläuft alles andere als geradlinig: Nach einem furiosen Start in den Aufbruchsjahren nach dem Ersten Weltkrieg wird er während der NS-Zeit als „entartet“ diffamiert. In der DDR wegen seines abstrakten Ausdrucks an den Rand gedrängt, fällt er im westdeutschen Kunstbetrieb als zu realistisch durchs Wahrnehmungsraster. Nach 1949 gerät sein Werk nahezu vollständig in Vergessenheit. Erst heute beginnt eine späte Wiederentdeckung.
Die Ausstellung im Kunstmuseum ermöglicht einen umfassenden Einblick in alle Schaffensphasen dieses originellen, fantasievollen und zeitkritischen Malers.
Dank einer großzügigen Schenkung der BAU-Metall GmbH Rostock konnten 16 Gemälde, zahlreiche Zeichnungen, Druckgrafiken und Fotodokumente verschollener Kunstwerke des Malers in die Sammlung des Kunstmuseums gelangen. Diesen bilden den Hauptteil der Ausstellung. Gezeigt werden 115 Werke – die Mehrzahl davon ist nie zuvor museal präsentiert worden.
Weg zum Hohen Ufer 36
18347 Ahrenshoop