Der Ausstellungstitel Layers in Complexity ist eine Einladung der beiden Kuratorinnen, die ausgestellten Arbeiten unter dem Begriff Layer [dt. Schicht] zu entdecken. Eine Schichtung lebt aus der Pluralität der Einzelelemente und ihren Relationen zueinander, was nicht nur innerhalb der einzelnen Werke zutage tritt, sondern auch in der Beschaffenheit des Stipendienprogramms. In den Arbeiten, die von figurativer Malerei, Fotografien, Installationen, Skulpturen, Collagen bis hin zu Video reichen, treten Überlagerungen als konzeptuelle, materielle, zeitliche und inhaltliche Strategien zutage. Das Nachdenken über Schichtungen kann die Komplexität der Werke, ihre Entstehungsprozesse und thematischen Überschneidungen erfahrbar machen.
Die künstlerischen Ansätze reichen dabei von materiellen Layern – etwa Plakatlagen in den skulpturalen Arbeiten von Yaël Kempf, lasierend aufgetragenen Farbschichten in der Malerei von Julie Batteux sowie Papiercollagen von David Reiber Otálora – bis hin zu Schichtungen unterschiedlicher Logiken wie in den Werken von Simon Wienk-Borgert. Auch motivisch arbeiten die Künstler_innen mit vielfältigen metaphorischen Ebenen und Bezügen. Die gezeigten Werke eröffnen sowohl in sich als auch im Dialog miteinander komplexe kunsthistorische Referenzen, persönliche Erinnerungen und Verbindungen zwischen Material, Gedankenräumen und Zeitebenen.
Das Projekt findet statt im Rahmen von Residence NRW+, ein Stipendienprogramm für Künstler_innen und Kurator_innen, das mit wechselnden Museen, Kunsthallen und Kunstvereinen in ganz NRW kooperiert. Residence NRW+ ist ein Programm der Kunsthalle Münster, eine Einrichtung der Stadt Münster, www.residencenrw.de