Martin Brüger und Albert Weis planen als gemeinsames und dialogisches Projekt für den Bellevuesaal in Wiesbaden eine raumgreifende Installation, die gleichzeitig auch zum Träger für Skulpturen, Foto- und Papierarbeiten der beiden Künstler wird. Die hohe verwinkelte Wandkonstruktion besteht aus Trockenbauprofilen, die partiell mit Gipskarton- und Spiegelplatten und anderen Plattenmaterialien beplankt wird, sodass ein lockeres Wandraster mit Durchblicken entsteht. Diese komplexe skulpturale Gesamtform reagiert dabei auf den architektonisch-räumlichen Kontext des Ausstellungsraums.

Die Installation fordert einen Akt der Selbstvergewisserung und Selbstpositionierung im Raum, wenn sich im Wandgefüge ein unverhoffter Durchblick, eine verwirrende Spiegelung in den Spiegelplatten, eine überraschende Ecke, eine kaum einsehbare Verengung oder Öffnung zum Raum hin ergibt. Das klassische Ausstellungssetting, mit Kunstwerke präsentierender Ausstellungsarchitektur, wird hier spielerisch dekonstruiert. Unser räumliches Erleben, ja, das Sehen selbst, wird dadurch zu einem wesentlichen Inhalt der Ausstellung und gibt dem Namen des Ausstellungsraums, wie auch des Kunstvereins – „Bellevue“ – eine neue Bedeutungsebene.

Vernissage: 28.05.2026, 19 Uhr