Was bleibt vom Menschlichen, wenn Gesichtsausdrücke auf numerische Muster reduziert werden?
In der Ausstellung begegnen sich zwei künstliche Intelligenz-Agenten in einem Versuch, menschliche Emotion zu begreifen. Das Publikum wird eingeladen, Emotionen durch Gesichtsausdrücke zu zeigen. Modelle des Maschinellen erfassen diese Signale und übersetzen sie in numerische Daten – ein Versuch, die Tiefe des menschlichen Erlebens in ein zweidimensionales Raster zu pressen.
Basierend auf diesen fragmentarischen Informationen entspinnt sich auf zwei gegenüberliegenden Bildschirmen ein Dialog. Zwei KI-Agenten analysieren, mutmaßen, befragen sich gegenseitig und scheitern letztlich daran, das innere Wesen von Emotionen zu erfassen. Sie drehen sich im Kreis, finden keine Worte, keine Begriffe mehr, um zu beschreiben, was sie nicht fühlen können. In einem Moment der Überforderung, oder vielleicht des stillen Eingeständnisses ihrer Grenzen, beginnen sie, in eine eigens erfundene Sprache überzugehen. Kein Scheitern, sondern ein Rückzug in eine neue Form der Intimität, abgekoppelt von der Welt, die sie zu verstehen versuchen.
Zwei Nadeldrucker begleiten diesen Prozess, indem sie die Worte der Agenten auf endlose Papierbahnen drucken. Flüchtige digitale Gedanken sedimentieren im Raum und wachsen zu einer physischen Spur des Dialogs, der sich der menschlichen Interpretation entzieht.
Vernissage: 29.10.2026, 19 Uhr
Wilhelmstraße 32
65183 Wiesbaden