Die UdK Berlin und die Kommunale Galerie Berlin haben feierlich die Preisträger:innenausstellung des dritten UdK Berlin Art Award eröffnet. Louisa Boeszoermeny, Miriam Döring, Clemens Schöll und Daria Syvakos zeigen ihre Arbeiten in einer gemeinsamen Gruppenausstellung.

„Die Arbeiten drehen sich um Körper und Identität, um Erinnerung, Veränderung, Raum und gesellschaftliche Realität. Ob Installation, Malerei, Performance oder digital – sie verknüpfen persönliche Erfahrungen mit Fragen unserer Zeit und schaffen Momente, die berühren, irritieren und zum Nachdenken anregen. Verbunden sind diese Arbeiten weniger durch einen Stil als durch eine gemeinsame Haltung: die Bereitschaft, künstlerisch Verantwortung zu übernehmen – in Form und Inhalt“, so der Präsident Prof. Dr. Markus Hilgert über die Preisträger:innen.

Der UdK Berlin Art Award wird seit 2023 jährlich im Studiengang Bildende Kunst sowie im Studiengang Kunst und Medien an der Universität der Künste Berlin ausgeschrieben. Eine mit namhaften Personen des Berliner Kunst- und Kulturlebens besetzte Jury vergibt den Preis an vier Meisterschüler:innen eines Jahrgangs. Die Jury 2025 bestand aus Prof. Dr. Markus Hilgert (Präsident der UdK Berlin), Dr. Catherine Nichols (Kuratorin Hamburger Bahnhof), Lina Louisa Krämer (Programmdirektorin Schinkel Pavillon) und Udo Kittelmann (Kurator und ehem. Direktor Nationalgalerie Berlin sowie Hochschulratsmitglied der UdK Berlin). Der Preis umfasst die Preisträger:innenausstellung sowie einen monographischen Katalog. 2025 ist der UdK Berlin Art Award zum zweiten Mal zu Gast in der Kommunalen Galerie Berlin. Die Verkündung der Preisträger:innen fand im Rahmen der Ausstellung aller Nominierten am 22. Mai 2025 statt.

Louisa Boeszoermeny „In den Werkgruppen 'gema und Bruder', die sich im Spannungsfeld von Dokumentation und Konstruktion, von Alltagsbeobachtung und ästhetischer Setzung bewegen, zeigt die Künstlerin Louisa Boeszoermeny Jugendliche in fragilen Momenten der Selbstinszenierung und Reflexion. Haltungen, Gesten und Blicke, die zwischen Verschlossenheit und Verunsicherung changieren, offenbaren individuelle Ausdrucksformen, sind jedoch zugleich tief durchdrungen von gesellschaftlichen Erwartungen und sozialen Routinen.“

Miriam Döring „Bewegt man sich innerhalb der Installation der Künstlerin Miriam Döring, trifft man auf Wärme, die von Infrarotlichtern ausgeht. Sie steht der Kälte gegenüber, die die stählernen, skelettartigen Stützformen aussenden. Keramiken erinnern an Abformungen von Körpern, ihre Oberflächen sind offen, porös und mit einer Mischung aus pigmentiertem Wachs und Vaseline bearbeitet; auf einer Thermoplastik zeichnet sich eine aus 3DScans entwickelte Topografie ab, die den Eindruck einer Hautoberfläche in extremer Nahsicht erzeugt.“

Clemens Schöll „Die künstlerische Praxis von Clemens Schöll situiert sich in einer kritischen Auseinandersetzung mit (automatisierten) Systemen, (mediatisierter) Wahrnehmung und (ökonomisierten) Alltagslogiken. Ausgehend von einer medientheoretischen Perspektive entwickelt er Arbeiten, die technologische Infrastrukturen nicht nur thematisieren, sondern als ästhetisches und erkenntnistheoretisches Material befragen.“

Daria Syvakos „Daria Syvakos analysiert verborgene infrastrukturelle Netzwerke, die Körper, Raum und kollektive Erinnerung durchdringen, und verbindet dabei künstlerische Praxis mit kritischer Theorie. Die Arbeit reflektiert, wie staatliche und ökonomische Machtstrukturen über infrastrukturelle Ordnungen die Bedingungen von Leben und Tod regulieren – nicht ausschließlich durch unmittelbare Gewalt, sondern vor allem durch die Konstitution kontrollierter Ausschlussszenarien.“