Mit: Thomas Eller, Iman Hasbani, Benno Hinkes, Martin Honert, Abdulkarim Majdal Albeik, Wenfeng Liao, Gerenot Richter, Peter Strickmann, Kleopatra Tsali, Evgenija Wassilew, Bignia Wehrli, Regina Weiss

„Was also ist »Zeit«? Wenn mich niemand danach fragt, weiß ich es; will ich es einem Fragenden erklären, weiß ich es nicht.“
Mit diesen Worten fasste der römische Gelehrte Augustinus das Dilemma bereits vor über 1600 Jahren zusammen. Seitdem ist viel Zeit vergangen; und doch hat sich an dem existenziellen Problem, dass Menschen einerseits einem Phänomen ausgeliefert sind, das andererseits nur schwer zu greifen oder zu erklären ist, wenig geändert. Bei den alten Griechen war die Zeit in Gestalt von Chronos ein mächtiger Gott, ein Schöpfer, der die Welt aus dem Chaos befreit, sie also in gewissem Sinne ordnet und dabei doch zugleich: vergänglich macht. Bei dem mexikanischen Volk der Zapoteken begegnet man einem anderen Bild: Hier ist die Zeit ein Ozean, der mit seinen Wellen, Gezeiten und Strömungen permanent in Bewegung ist, sich dabei selbst als Ganzes jedoch nicht fortbewegt.

Die Ausstellung Die Zeit ist ein Ozean nähert sich dem Thema der Zeit aus künstlerischer Perspektive. In ihr sind 12 Positionen versammelt, deren Medien von Zeichnung und Druckgrafik über Skulptur und Rauminstallation bis zu Performance, Sound- und Videoarbeiten reichen. Anliegen der Ausstellung ist es dabei weniger, Werke zu versammeln, die sich explizit mit dem Thema befassen. Vielmehr soll Zeit als solche erfahrbar werden, mittels des Eintauchens in künstlerische Arbeiten, die einen jeweils ganz eigenen Zugang zu zeitlichem Erleben ermöglichen. Dazu nimmt die Ausstellung ihre Besucher:innen mit auf einen kleinen Rundgang, vorbei an unterschiedlichen thematischen Aspekten.

Ergänzt wird die Ausstellung durch eine Video-Lounge, in der filmische Arbeiten präsentiert werden, in denen das Erleben von Zeit eine besondere Rolle spielt.

17.11.2025 - 27.02.2026

Die Zeit ist ein Ozean

Schloss Biesdorf

Alt-Biesdorf 55
12683 Berlin