Peter Hujar war Fotograf und zentrale Figur in der Downtown-Szene des New Yorks der 1970er und frühen 1980er Jahre. Als er 1987 an einer AIDS-bedingten Lungenentzündung starb, waren jedoch seine Fotografien in der breiteren Kunstwelt weitgehend unbekannt.
Sein Hauptinteresse galt der Porträtfotografie, sei es, dass er seine Freunde und Bewohner Manhattans fotografierte – die er auf der Straße traf, in seinem Apartmentstudio fotografierte und an Veranstaltungsorten aufsuchte – oder dass er seine Aufmerksamkeit auf Tiere, Architektur und Landschaften richtete. Auch er selbst wurde oft Sujet seiner Fotografien. Sein Umfeld hielt er in vielen intimen Aufnahmen fest und so wurde sein Werk zu einem wichtigen Zeitdokument. Die Ausstellung zeigt das spätere Werk und dessen Bandbreite in Hujars Schaffen seit Mitte der 1970er Jahre. Damals stand er mit den Künstlern Paul Thek und dem jüngeren David Wojnarowicz in den 1980er Jahren in enger Verbindung und künstlerischem Austausch, kurz bevor AIDS ihre Gemeinschaft zerstörte. Ein Themenbereich konzentriert sich auf das Jahr 1976, in dem Hujar eine Reihe außergewöhnlicher Porträts des Tänzers Bruce de Sainte Croix schuf, eine Serie von acht Wasserstudien für eine katholische Kapelle produzierte und nach einer Phase der Depression mit neuer Ausstrahlung in die Straßen- und Architekturfotografie einstieg. Peter Hujar studierte Anfang der 1950er Jahre Fotografie an der School of Industrial Arts in Manhattan. Obwohl er einige kommerzielle Aufträge erhielt, war er von seinem Temperament her nicht dafür geeignet, für andere zu arbeiten. Anfang der 1970er Jahre gab er die kommerzielle Fotografie auf und führte ein finanziell prekäres Leben mit gelegentlichen Ausstellungen. In seiner letzten Show im Januar 1986 untersuchte Hujar die relationalen Möglichkeiten des Rasters – etwas, das diese Ausstellung widerspiegelt.
Hujar, ein versierter Drucker seiner eigenen Fotografien, legte fest, dass nach seinem Tod nur sein Freund, der Künstler Gary Schneider, seine Werke drucken durfte.
Diese Ausstellung umfasst sowohl Gelatinesilberabzüge, die Hujar zu Lebzeiten gedruckt hat, als auch Pigmentdrucke, die Schneider später angefertigte. Peter Hujar. Eyes Open in the Dark [Mit offenen Augen im Dunkel] ist Hujars erste große Ausstellung seines Oeuvres in Deutschland. Sie wurde von Hujars Biograf John Douglas Millar und Gary Schneider in enger Zusammenarbeit mit dem Nachlass des Künstlers kuratiert.
Die Ausstellung Peter Hujar. Eyes Open in the Dark wurde organisiert von Raven Row, London und der Peter Hujar Foundation. In Partnerschaft mit der Bundeskunsthalle zeigt der Gropius Bau, Berlin vom 19. März bis 28. Juni 2026 Peter Hujar / Liz Deschenes: Persistence of Vision.
Helmut-Kohl-Allee 4
53113 Bonn