Indem die Bildhauerin Bettina Thierig (geb. 1964) Naturbeobachtung, wissenschaftliche Ordnungssysteme und künstlerische Intuition zusammenführt, schafft sie Arbeiten, die gleichermaßen sinnlich erfahrbar sind und zum Nachdenken über das Verhältnis von Mensch, Umwelt und Wissenschaft einladen. Ihre Steinskulpturen sind zurückhaltend im Gestus und fordern durch ihre starke Präsenz zu einem Dialog mit der eigenen Körperlichkeit auf. Auch in ihren Papierarbeiten ist die künstlerische Forschungsarbeit sichtbar.
Seit mehreren Jahren widmet sich Thierig der Anatomie der Bienen. Im Besonderen hat sie dabei deren Flügel mithilfe des Mikroskops ins Visier genommen und davon detaillierte Aufnahmen angefertigt. Anschließend arrangiert sie die Strukturen frei und assoziativ neu auf Papier. Zu sehen sind außerdem Linoleumdrucke, die sich mit Bodenerde und deren Lebewesen beschäftigen.
Biografie
Bettina Thierig, geboren 1964 in Hannover, Kunststudium an der Universität Dortmund (Staatsexamen 1992) und der Kunstakademie Düsseldorf (1992–1996). Dort studierte sie bei Joachim Peter Kastner. Sie hatte Ateliers in Witten und Dortmund. Seit 2000 hat sie ihr Atelier in Lübeck. 1996, 1997 und 2004 war sie in New York und machte dort Kunstprojekte. 1993 erhielt Bettina Thierig den Kunstförderpreis der Stadt Witten. 2011 entwarf sie die Lichtinstallation für die St. Jakobi-Kirche in Lübeck. Von 1989–1999 war sie Dozentin der Kunstabteilung der Universität Dortmund und 2012–2016 für Bildhauerei an der Fachhochschule Lübeck, Fachbereich Architektur. Skulpturen im öffentlichen Raum von Bettina Thierig finden sich in Witten und Hemer sowie in Lübeck und Kastorf. Große Drucke an der Universität zu Lübeck und in Kastorf. Ausstellungen u. a. in Lübeck, Hude, Kiel, Ahrensburg, Hamburg, Witten, Dortmund, Bochum, Berlin, Lisborn, Beckum, Karlsruhe, Frankfurt (Deutschland) und New York (USA), Kotka (Finnland), Lyngby (Dänemark), Mallorca (Spanien).
Am Wall 208
28195 Bremen