Die figurativen Skulpturen von Anna Hulačová (*1984) verbinden Einflüsse von Surrealismus, sowjetischem Brutalismus und tschechischer Volkskunst zu einem eigenständigen Kosmos. Die Schirn Kunsthalle Frankfurt zeigt im Rahmen des tschechischen Gastlandauftritts auf der Frankfurter Buchmesse die erste Einzelausstellung der Künstlerin in Deutschland. Hulačová, die auf einem Bauernhof aufwuchs, schöpft ihre Kunst aus der tiefen Verbundenheit mit Pflanzen und Tieren. Das Verhältnis von Mensch und Natur erkundet die Künstlerin aus ökofeministischer Perspektive. In ihren Arbeiten thematisiert sie den Verlust von Biodiversität, das Insektensterben und die Folgen industrieller Landwirtschaft. Die Biene wird als Symbol kollektiver Arbeit, ökologischer Krise und mystischer Unsterblichkeit zur zentralen Metapher und Koproduzentin ihrer Werke. In Gemeinschaft mit ihren eigenen Bienenvölkern lässt sie hybride Wesen und gesichtslose Science-Fiction-Figuren entstehen, in denen Beton und Bienenwaben, Organisches und Technoides, Natur und Maschine verschmelzen. Hulačovás utopisch-apokalyptische Visionen sind von der Sorge um die Zukunft unserer Umwelt und zugleich von poetischer Vorstellungskraft durchdrungen.

01.10.2026 - 10.01.2027

Anna Hulačová

Schirn Kunst­halle

Gabriel-Riesser-Weg 3
60325 Frankfurt am Main