Ann Oren: Passage

Der M1 VideoSpace im Maschinenhaus des KINDL ist ein neu geschaffener Präsentationsraum für Video- und Filmarbeiten internationaler Künstler*innen. Eröffnet wird der Raum mit Passage (2020), der neuesten filmischen Arbeit von Ann Oren.

Passage handelt von einer Geräuschemacher*in, die an einem Film über ein Dressurpferd arbeitet. Mit ihrem auf 16mm aufgenommenen und auf Video transferierten Film zeichnet Ann Oren sowohl ein Porträt des Pferdekörpers als auch der Geräuschemacher*in und verweist damit zugleich auf Eadweard Muybridges frühe filmische Experimente, in denen er Bewegungsstudien mit Rennpferden durchführte. Indem die Filmfigur – dargestellt von der genderfluiden Performer*in Simon(e) Jaikiriuma Paetau – selbst in einer übergeschlechtlichen Zentauren- Transformation aufzugehen scheint, reflektiert die Künstlerin über die Grenzen zwischen dem Humanen und dem Animalischen sowie über fiktive Geschlechterrollen und ihre Überwindung.

Die Präsentation des rund 13-minütigen Films im M1 VideoSpace ergänzt Oren durch lederbezogene Kinobänke und im Raum verborgenes Heu, um der audiovisuellen Erfahrung eine Geruchs- und Tastebene hinzuzufügen. Passage knüpft damit auch an die Geschichte des Geruchskinos an, in dem Techniker*innen und Regisseur*innen seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts immer wieder mit den Möglichkeiten der Wahrnehmung experimentierten.

Ann Oren (*1979 in Tel Aviv) lebt in Berlin. Ihre Filme und Videoinstallationen werden international gezeigt, darunter auf dem Rotterdam International Film Festival und den Internationalen Kurzfilmtagen Oberhausen (beide 2020), im Tel Aviv Museum of Art (2019), dem Künstlerhaus Bethanien, Berlin (2016), der Wro Art Center Biennale, Wroclaw, Polen (2013), der Moskau-Biennale für Junge Kunst (2010) und im Hammer Museum, Los Angeles (2006). 

Öffnungszeiten:
Mittwoch: 12:00 - 20:00 Uhr
Donnerstag - Sonntag: 12:00 - 18:00 Uhr

Weitere Informationen direkt unter: kindl-berlin.de