Parallel zur Ausstellung von Alice Springs präsentiert das Museum Schloss Moyland eine weitere Ausstellung mit Werken des renommierten deutsch-französischen Fotografen Willy Maywald (1907-1985). Maywald, der aus Kleve, der unmittelbaren Umgebung von Schloss Moyland, stammt, ist für seine herausragenden Porträts von Künstler:innen der 1940er bis 1980er Jahre bekannt. Bekennend homosexuell, wurde ihm Kleve schnell zu klein und er zog – nach Zwischenstationen in Krefeld und Berlin – bald nach Paris, wo er Berühmtheit erlangte, da er die Werke bekannter Modedesigner wie Christian Dior, Jacques Fath oder Balenciaga fotografierte. Diese Werke ergänzen die Ausstellung von Alice Springs und bieten den Besucher:innen die Möglichkeit, zwei unterschiedliche Ansätze der Porträtfotografie miteinander in Beziehung zu setzen.
Die Ausstellung wirft einen eindringlichen Blick auf den renommierten Modefotografen und sein Schaffen in Paris, wo er den Großteil seines Lebens verbrachte und nach dem Zweiten Weltkrieg dauerhaft lebte. Bereits vor dem Krieg wurden seine Fotografien in Zeitschriften wie Vogue oder Verve veröffentlicht. In Paris knüpfte er Kontakte zu Künstler:innen wie Marc Chagall, Pablo Picasso und Georges Braque. Maywalds Porträts fangen nicht nur die äußere Erscheinung, sondern auch die Persönlichkeit der Künstler:innen ein. Er steigerte die Spannung in seinen Fotografien durch ein gekonntes Spiel mit Licht und Schatten. Als einer der ersten Fotografen entdeckte er das Atelier als zentrales Bildmotiv und reflektierte persönliche Erlebnisse in seiner Autobiographie „Die Splitter des Spiegels“ (1985). Die Ausstellung bietet einen Einblick in die Gedankenwelt des Fotografen und Besucher:innen können die porträtierten Künstler:innen auf eine persönliche, sehr individuelle Weise kennen lernen.
Die Brüder van der Grinten stifteten ihre Kunstsammlung, einschließlich der Fotografien Maywalds, dem Museum Schloss Moyland, wo viele dieser Werke erstmals gezeigt werden.
Am Schloss 4
47551 Bedburg-Hau