Vom 25. Oktober 2025 bis 8. Februar 2026 präsentiert das KirchnerHAUS Museum Aschaffenburg rund 60 Arbeiten – Gemälde, Druckgrafiken, Plastiken und Zeichnungen – von 23 Künstlerinnen der Klassischen Moderne. Darunter finden sich Malerinnen, Grafike-rinnen und Bildhauerinnen, die noch im 19. Jahrhundert ihren künstlerischen Werdegang zwischen Tradition und Moderne im impressionistischen Stil starteten und den Weg in Richtung Expressionismus vorbereiteten, aber auch Künstlerinnen, die im Umkreis der Künstlergruppen „Brücke“ oder „Blauer Reiter“ arbeiteten. Andere wiederum hielten in ih-ren Werken die grauen wie goldenen Seiten der Zwanziger Jahre fest, darunter Arbeiten im Stil der Neuen Sachlichkeit. 

Allen ist gemeinsam, dass sie weit bis ins 20. Jahrhundert hinein gegen zahlreiche Hürden kämpfen mussten, um als Künstlerinnen wahrgenommen zu werden. Der Zugang zu Kunstakademien blieb ihnen in Deutschland bis 1918 verwehrt, stattdessen verwies man sie in die Rolle der Muse, des Modells oder in die dekorative „Damenkunst“. Sie besuchten sogenannte Damenklassen oder private Kunstschulen, von denen sich die bekanntesten in Paris befanden. Erst nach dem Ersten Weltkrieg, in der Weimarer Republik, öffneten sich langsam die Türen der deutschen Kunstakademien – doch Anerkennung im männlich dominierten Kunstbetrieb blieb die Ausnahme. Mit der Machtübernahme der Nationalso-zialisten wurden viele Künstlerinnen erneut entrechtet: als Vertreterinnen der Moderne oder als Jüdinnen diffamiert, verfolgt, vertrieben oder ermordet. Andere beschritten den Weg in die innere Emigration oder passten sich an. 

Die Ausstellung „GEGEN ALLE WIDERSTÄNDE – Künstlerinnen der Moderne“ im Kirch-nerHAUS Museum widmet sich jenen Frauen, die sich trotz aller Hürden der traditionellen weiblichen Rollenzuschreibung widersetzten und ein eindrucksvolles OEuvre hinterließen. Sie schufen Werke von höchster Qualität, voller Innovationskraft und mit Themen, die bis heute berühren. Manche wie Käthe Kollwitz oder Gabriele Münter erlangten schon zu Leb-zeiten Ansehen, viele andere wurden erst in den letzten Jahrzehnten wiederentdeckt. 

Sichtbar wird, was lange übersehen wurde: Frauen trugen entscheidend zur Entwicklung der Moderne bei. Sie waren nicht nur Begleiterinnen berühmter Kollegen oder Modelle, sondern eigenständige, mutige und wegweisende Künstlerinnen. Ihre Werke spiegeln die ganze Vielfalt künstlerischer Ausdrucksformen ihrer Zeit. Das KirchnerHAUS Museum Aschaffenburg lädt dazu ein, ihre faszinierenden Lebenswege und Werke neu zu ent-decken – als Zeugnisse von Widerstandskraft, künstlerischer Unabhängigkeit und inspi-rierender Kreativität.