Diese erste institutionelle Einzelausstellung des ägyptischen Künstlers Rafik Greiss (* 1997, IE) ist zugleich die Uraufführung seines neu in Auftrag gegebenen Films. In seiner Arbeit, die sich über verschiedene Zeitlichkeiten und Medien entfaltet, untersucht Greiss, wie Zeit spürbar wird, in den Hintergrund tritt und als Empfindung oder Nachbild wieder aufflackert. Fasziniert von Zuständen der Vergänglichkeit, verweilt der Künstler häufig bei dem, was im Begriff ist, zu verschwinden. In seinem Œuvre schwebt Erinnerung am Rand des Bewusstseins – geformt von dem, was gesehen und halb erinnert wurde, und gehalten zwischen persönlichem Erinnern und kollektiver Geschichte.

Als filmischer Essay konzipiert, entfaltet sich Greiss’ neuer Film durch Fragmente, Beschleunigungen, Pausen und Wiederholungen. Beim Umherschweifen durch Kairo, Alexandria, die Westliche Wüste und andere Orte bewegt sich das Werk durch traumähnliche Schauplätze wie bewohnte Gräber, Museumshallen und weite Landschaften. Greiss’ Arbeit reflektiert, wie Zeit und Erinnerung bewahrt werden, wer Zeugnis ablegen oder erinnern darf und wie Geschichte zwischen Fakt und Fiktion Gestalt annimmt.

17.10.2026 - 10.01.2027

Rafik Greiss

KW Institute for Contemporary Art

Auguststraße 69
10117 Berlin