Mit rund zwei Quadratmetern ist die Haut das größte Organ des Menschen. Sie bedeckt und umhüllt den Körper, begrenzt und schützt ihn, ermöglicht zu fühlen. Auf ihrer Oberfläche schreiben sich Erfahrungen und Empfindungen ein; sie ist identitätsbildend, aber auch Projektionsfläche für unser Gegenüber. Die Ausstellung „SurFace. Über Haut“ rückt das faszinierende Thema der menschlichen Haut ins Zentrum. Ausgehend von ausgewählten Arbeiten der Graphischen Sammlung werden über 60 Werke verschiedener Medien und Epochen präsentiert: Zeichnung, Malerei oder Skulptur – von den Alten Meistern bis zur Gegenwartskunst entfaltet sich ein vielschichtiges Panorama, das die Wiedergabe der Haut als eine der grundlegenden Aufgaben künstlerischer Praxis vor Augen führt. Dabei zeigt sich die Haut als Spiegel von Schönheit und Verletzlichkeit, von Jugend und Alter und als Ort der Emotionen, Berührung und Begehrlichkeit. Die Ausstellung versammelt sowohl wenig bekannte Werke als auch Arbeiten namhafter Künstler wie Hans Baldung gen. Grien, Raffael, Tizian, Peter Paul Rubens, Auguste Rodin oder Robert Mapplethorpe. Die Gegenüberstellung der Werke macht Gemeinsamkeiten und Brüche in der Darstellung der Haut sichtbar und verdeutlicht die Vielfalt gestalterischer Ansätze. Durch die verwendeten Materialien und Techniken – ob Pinsel und Farbe, Metallstift, Kreide oder Kohle oder als dreidimensionales Objekt – wird die Körperoberfläche sinnlich erfahrbar.

Bereits die frühen Anleitungen zur künstlerischen Praxis thematisieren die Wiedergabe der menschlichen Haut, die zum Prüfstein für die Überzeugungskraft der Werke wird. Während Malerei und gefasste Skulpturen lange Zeit eine möglichst perfekte Nachahmung anstreben, zeigen sich in der Zeichnung schon früh Tendenzen zur Abstraktion. Die Wahrnehmung wird von den haptischen Qualitäten der Oberfläche geprägt: von weichem Farbauftrag, zart verwischter Kreide oder dem rauen Charakter des Papiers. Darstellungen von Berührungen verstärken diese sinnliche Wirkung und verbinden Sehen, Fühlen und Begreifen. Die Kunst erweist sich damit als ein inspirierendes „Archiv“ dafür, wie wir die Haut wahrnehmen und empfinden. 

02.12.2026 - 28.02.2027

SurFace. Über Haut

Städel Museum

Schaumainkai 63
60596 Frankfurt am Main